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Offensive für den Schienenverkehr

Die Interessengemeinschaft für den Schienenkorridor zwischen Stuttgart und Nürnberg möchte einen stabilen und vertakteten Fernverkehr, der stündlich zwischen Stuttgart und Nürnberg alternierend auf Murrbahn sowie Rems- und Jagstbahn verkehren soll. Dies sagte der Sprecher der Interessengemeinschaft, Landrat Klaus Pavel, anlässlich einer Mitgliederversammlung der Interessengemeinschaft am Mittwoch, 13.03.2019 in Schwäbisch Gmünd. Auf der Schiene brauche man einerseits einen guten Nahverkehr, die Interessengemeinschaft arbeite aber vor allem für schnelle Fernverkehrsverbindungen, die diesen bedeutsamen Wirtschaftsraum zwischen den Metropolen Stuttgart und Nürnberg mit den weiteren Zentren wie Berlin und Zürich attraktiv vernetzt. Daher lässt die Interessengemeinschaft jetzt untersuchen, wie ein verbessertes Angebot zwischen Stuttgart und Nürnberg erreicht werden kann, das die Fahrzeit so verkürzt, damit die weiteren Fernverkehrsanschlüsse in Nürnberg und in Stuttgart besser erreicht werden können. Im Ergebnis sollen auch Aussagen über erforderliche Infrastrukturen getroffen werden, damit die künftigen Fernverkehrszüge nicht zuletzt auch mit Neigetechnik verkehren können.

IG Schienenkorridor Stuttgart-Nürnberg - Offensive für den Schienenverkehr
Aufnahme der Städte Schwäbisch Hall und Backnang als neue Mitglieder in die Interessengemeinschaft Schienenkorridor Stuttgart-Nürnberg. (1. Reihe v.l.n.r. OB Pelgrim, OB Dr. Nopper, LR Pavel, MD Prof. Lahl, 2. Reihe v.l.n.r. Hr. Sielicki, VD Eble, OB Rentschler, 1.BM Dr. Bläse) (Foto: IG Schienenkorridor Stuttgart-Nürnberg)
Der Ministerialdirektor im Landesverkehrsministerium, Prof. Dr. Uwe Lahl, hob hervor, dass der Ausbau des Schienennetzes ein zentraler Baustein für die Verlagerung von der Straße auf die Bahn und den Klimaschutz sei. Dr. Lahl: "Für das Land ist deshalb der Ausbau der Schienenachse Stuttgart-Nürnberg von großer Bedeutung. So soll der östliche Landesteil besser an den Fernverkehrsknoten Nürnberg an-geschlossen werden. Gleichzeitig brauchen wir einen Ausbau des Nahverkehrs mit dem Ziel Großraum Stuttgart. Dazu ist ein Gesamtkonzept nötig, das beide Strecken berücksichtigt." Er verglich die Strecken zwischen Stuttgart und Nürnberg mit der Verbindung zwischen Dortmund und Köln, wo ähnliche Herausforderungen hervorragend gemeistert worden seien. Das Land habe vom Bund positive Signale, wie einerseits der Ausbau der Murrbahn über eine Finanzierung nach dem Bundesschienenwegeausbaugesetz und andererseits die Rems- und Obere Jagstbahn über eine Finanzierung nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz des Bundes ausgebaut werden könnten. Da auf Bundesebene die Entscheidungen voraussichtlich noch in diesem Jahr getroffen würden, komme die Untersuchung der Interessengemeinschaft, an der sich das Land finanziell beteiligt, zur rechten Zeit.

Ministerialdirektor Uwe Lahl hob hervor, dass in der boomenden Wirtschaftsregion zwischen Stuttgart und Nürnberg ein Mobilitätspakt erforderlich sei, der alle Verkehrsträger miteinschließe. Die Schiene brauche außerdem eine Digitalisierungsoffensive, um für die Zukunft gerüstet zu sein.

Die Vertreter der Städte mit Fernverkehrshalten hoben das gemeinsame Vorgehen beim Infrastrukturausbau der Schienenstrecken hervor. Erster Bürgermeister Dr. Joachim Bläse, der die Mitglieder der Interessengemeinschaft in Schwäbisch Gmünd begrüßte, betonte das einheitliche Auftreten, durch das weitere Meilensteine beim Ausbau der Schienenstrecke erreicht werden können. Die Oberbürgermeister von Aalen, Thilo Rentschler, und Backnang, Dr. Frank Nopper, sowie Hermann-Josef Pelgrim (Schwäbisch Hall) und Bürgermeister Jörg Steuler (Crailsheim) betonten, dass die Interessengemeinschaft heute aktiv agieren müsse, damit in einigen Jahren auf der Schiene wesentliche Verbesserungen erreicht werden könnten. Der Verbandsdirektor des Regionalverbands Ostwürttemberg, Thomas Eble, der die Geschäftsstelle für die Interessengemeinschaft für den Schienenkorridor zwischen Stuttgart und Nürnberg betreut, betonte, er sei zuversichtlich, dass die Ergebnisse der Untersuchung bis Ende des Jahres vorlägen. Damit sollen die beiden Schienenstrecken über Murrbahn und Rems- sowie Jagstbahn in einer Studie verzahnt werden, um für Bund, Land und Kommunen Entscheidungsgrundlagen vorzulegen. Andrzej Sielicki, der Verkehrsexperte der Geschäftsstelle der Interessengemeinschaft beim Regionalverband Ostwürttemberg, erläuterte die Inhalte, die die Studie untersuchen solle. Die notwendigen Infrastrukturmaßnahmen für die Murrbahn sowie für die Rems- und Obere Jagstbahn würden passend zu einem komplexen An-gebots- und Infrastrukturkonzept erarbeitet. "Die zu bewertenden Planfälle machen die Zusammen-hänge zwischen Fahrplan, Fahrzeugtechnik und Schieneninfrastruktur sehr deutlich", so Sielicki.

Die Mitglieder der Versammlung der Interessengemeinschaft für den Schienenkorridor nahmen in ihrer Sitzung die beiden Großen Kreisstädte Backnang und Schwäbisch Hall als neue Mitglieder in die Interessengemeinschaft Schienenkorridor Stuttgart-Nürnberg auf. Die beiden Oberbürgermeister Hermann-Josef Pelgrim und Dr. Frank Nopper unterzeichneten gemeinsam mit dem Sprecher der Interessengemeinschaft Landrat Klaus Pavel die Kooperationsvereinbarung. Beide Oberbürgermeister freuten sich über ihre Mitgliedschaft und hoben die Bedeutung der Schienenstrecken und des Fernverkehrs für den Wirtschaftsraum ihrer Städte besonders hervor und freuten sich über die weitere Zusammenarbeit in der Interessengemeinschaft. Durch die Aufnahme der weiteren Kommunen bündelt die Interessengemeinschaft für den Schienenkorridor noch stärker die Belange des gesamten Korridors zwischen Stuttgart und Nürnberg, wie die Reisezeitbeschleunigung und Verbesserung der Anschlüsse an den Fernverkehrsknoten Nürnberg und Stuttgart.

(Pressemitteilung der IG Schienenkorridor Stuttgart-Nürnberg vom 19.03.2019)