Erster Spatenstich für den Zweiten Verwaltungsstandort auf dem Union-Areal in Aalen
Am 12. Juni 2024 gab Landrat Dr. Joachim Bläse im Beisein seines Vorgängers Klaus Pavel, mit Kreistagsmitgliedern, dem Aalener Oberbürgermeister und Vertretern des Architekturbüros mit dem ersten Spatenstich den Startschuss für den Neubau des Zweiten Verwaltungsstandorts der Landkreisverwaltung in Aalen. Für rund 106 Mio. Euro werden auf dem Areal der ehemaligen Union-Werke bis Mitte 2027 zwei miteinander verbundene Verwaltungsgebäude mit 473 Büroarbeitsplätzen sowie eine Park- und Mobilitätsstation entstehen.
Landrat Dr. Bläse sprach von einem historischen Moment. Auf den offiziellen Spatenstich habe man lange und intensiv hingearbeitet. Ziel sei ursprünglich sogar ein Spatenstich im Jubiläumsjahr gewesen. Bläse betonte, sein Amtsvorgänger Klaus Pavel sei Ideengeber und Motor des Projekts gewesen. Er habe im Jahr 2016 das Areal im Rahmen einer Versteigerung erwerben können. In der Folge sei gemeinsam mit dem ehemaligen Sozialdezernenten Josef Rettenmaier die Idee eines Sozial-Landratsamts entstanden. Auch in Zeiten von Homeoffice und zunehmender Digitalisierung bleibe vor allem im Sozialbereich eine persönliche Vor-Ort-Beratung der Kunden erforderlich und benötige eine entsprechende Infrastruktur.
Den nach dem Grunderwerb durchgeführten Ideen- und Realisierungswettbewerb, den Kreis und Stadt Aalen durchgeführt hatten, ließ der erste stellvertretende Vorsitzende des Bauausschusses für das Union-Areal Georg Ruf Revue passieren. Die ArGe hirner & riehl architekten bda partg mbb, München und Lex Kerfers_Landschaftsarchitekten Gbr, Bockhorn, waren aus dem Wettbewerb als Sieger hervorgegangen. In acht intensiven Jahren sei die jetzige Planung gemeinsam entwickelt worden. Ruf zeigte sich von der Entscheidung des Kreistags, den Zweiten Verwaltungsstandort zu bauen, auch weiterhin überzeugt. So habe der Kreis die höchsten Einnahmen und zugleich die geringste Verschuldung seit Jahrzehnten, die Verwaltungsstruktur brauche Adresse und Identität, denn "Vertrauen kann man nicht digitalisieren" und der Neubau trage zur Attraktivität des Kreises als Arbeitgeber bei. Ruf dankte den Architekten und Planern im Namen des Kreistags und der Verwaltung für die kompetente Steuerung.
Der Aalener Oberbürgermeister Frederick Brütting erinnerte daran, dass genau 40 Jahre nach Inbetriebnahme des Ostalbkreishauses in der Stuttgarter Straße nun der Spatenstich für den Zweiten Verwaltungsstandort falle. Die Entscheidung für die Baumaßnahme im Kreistag sei ein Symbol für das Zusammenwachsen des Kreises. Die Stadt Aalen freue sich, dass dieser Standort im Zentrum gefunden wurde, auch die Stadt Aalen werde das Rathaus Stück für Stück modernisieren. Auf dem Areal erfolge nun ein nachhaltiger Stadtumbau im Rahmen des Konversionsgebiets Aalen Süd. Erfreulich sei, dass das ehemalige ortsbildprägende Dampfkesselhaus erhalten werde. Dieses repräsentiere Industriegeschichte und sei eine Reminiszenz an die Union-Gebäude. Brütting betonte, am Kocher sei groß in Gewässerausbau und Hochwasserrückhaltung investiert worden, um diesen Neubau zu ermöglichen. Tradition verpflichte, "früher wurde Schuhbeize in höchster Qualität hergestellt, künftig werden dann Verwaltungsdienstleistungen in höchster Qualität erbracht werden."
Architekt Robert Härtl sprach für das Architekten- und Planungsteam, das mit viel Engagement um die beste Lösung gerungen habe. Nach einem Marathonlauf befinde man sich mit dem Spatenstich in der Stadionrunde. Härtl freute sich, dass der Kern des städtebaulichen Wettbewerbsbeitrags erhalten wurde und dass auch die nachhaltige Bauweise umgesetzt wird. Mit dem Erhalt und der Sanierung des Kesselhauses werde ein Identifikationspunkt für das Quartier geschaffen.
Symbolisch überreichte Landrat Dr. Bläse seinem Amtsvorgänger Klaus Pavel den ersten Spaten und überließ ihm das Schlusswort. Pavel sagte, er sei froh, dass es nun endlich mit dem Bau losgehe. Er beglückwünschte Bläse und den Kreistag zu dieser Entscheidung und stellte dem Aalener Oberbürgermeister ein tolles städtebauliches Ambiente in Aussicht. Schließlich dankte er dem anwesenden ehemaligen Eigentümer-Ehepaar Nägele für das faire Versteigerungsverfahren und wünschte dem Vorhaben ein herzliches Glückauf.
Zahlen zum Neubauvorhaben
Bruttogrundfläche 15.641 qmGebäude 1 ohne Unterkellerung mit 5 Vollgeschossen (EG und 4 OG)
Gebäude 2 mit Unterkellerung für Technik- und Nebenräume sowie Duschmöglichkeiten für Beschäftigte mit 6 Vollgeschossen (EG und 5 OG)
Verbindungsbau der beiden Gebäude im EG
473 PC-Arbeitsplätze
Kurzzeitparklätze für Besucher
Radabstellmöglichkeiten
Park- und Mobilitätsstation mit 326 PKW-Stellplätzen
Begrünte Dachflächen in Kombination mit PV-Eigenverbrauchsanlagen auf Verwaltungsgebäude und Park- und Mobilitätsstation
Baufreigabebeschluss durch Kreistag am 20.12.2022
Übergabe Baugenehmigung durch Stadt Aalen am 21.12.2023
Gesamtprojektkosten rund 106 Mio. Euro Neubau inkl. Preissteigerungen und Unvorhergesehenes sowie Grundstück, Abbruch und Entsorgung und Wettbewerb, Planung
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