Eichenprozessionsspinner
In vielen Städten und Gemeinden des Ostalbkreises ist er in den vergangenen Jahren verstärkt aufgetaucht - der Eichenprozessionsspinner, ein Schmetterling, der vorwiegend an Eichen auftritt. Die Brennhaare der heranwachsenden Raupen sind Auslöser von juckenden, entzündlichen Hautreaktionen. Für Erholungssuchende und Waldarbeiter, direkte Anwohner zu Waldgebieten, Besitzer von Eichen in Gartenanlagen oder spielende Kinder, die die Raupen unmittelbar berühren, ist die Gefahr während der Raupenfraßzeit im Mai und Juni am größten.
Bei Kahlfraß der Eichen durch die Raupen mehrere Jahre hintereinander besteht die Gefahr, dass die betroffenen Eichen absterben.
Nachfolgend haben wir die wichtigsten Informationen für Sie zusammengefasst:
Bei Kahlfraß der Eichen durch die Raupen mehrere Jahre hintereinander besteht die Gefahr, dass die betroffenen Eichen absterben.
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Vorkommen
Die Eichenprozessionsspinner kommen (fast) ausschließlich an Eichen vor, bevorzugt an besonnten Waldrändern, in lichten Eichenwäldern und an Einzelbäumen. Die Population des wärmeliebenden Falters hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. 2007 waren die Eichenprozessionsspinner in fast allen Eichenwäldern im Ostalbkreis zu finden. Seit 2018 hat der Befall wieder extrem zugenommen.Biologie
Die unscheinbaren Falter legen im Spätsommer ihre Eier im oberen Kronenbereich ab. Je nach Witterung schlüpfen die Raupen mit dem Austrieb der Eichen zwischen April und Mai. Insgesamt gibt es 5 Larvenstadien. Ab dem 3. Larvenstadium (ab Mai/Juni) wachsen den Raupen sehr feine Brennhaare, die leicht brechen und bei günstiger Witterung weitergetragen werden. Ab Juni verpuppen sich die Raupen in Gespinsten, bevor der Schmetterling im August schlüpft.Gesundheitliche Gefährdung
Die Brennhaare der Raupen lösen eine allergische Reaktion aus, die sehr unterschiedlich ausfallen kann. Zu den Symptomen gehören Hautausschläge mit Juckreiz und Brennen. Reizungen an Mund- und Nasenschleimhäuten können zu schmerzhaftem Husten und Asthma führen. Begleitend treten Allgemeinerscheinungen wie Schwindel, Fieber und Müdigkeit auf.
Richtiges Verhalten
Waldbesucher:- Meiden Sie betroffene Eichenwälder in den Monaten Juni bis Oktober.
- Beachten Sie ggf. vorhandene Hinweisschilder.
- Vermeiden Sie in betroffenen Eichenwäldern den Kontakt mit der Bodenvegetation und bleiben Sie auf den Wegen.
- Berühren Sie nicht die Raupen und ihre Nester.
- Wechseln Sie die Kleider und duschen Sie nach dem Kontakt mit den Brennhaaren.
- Meiden Sie nach Möglichkeit betroffene Eichenwälder.
- Unterlassen Sie dort möglichst Holzerntemaßnahmen oder die Aufarbeitung von Brennholz.
- Schützen Sie bei Arbeiten in Ihrem Wald die empfindlichen Hautbereiche (Nacken, Unterarme).
Gefährdung der Eichenwälder
Über längere Zeiträume hinweg auftretender Raupenfraß kombiniert mit weiteren Schadfaktoren wie z.B. Trockenheit, machen Eichen auch für weitere Schädlinge anfällig. 2019 wurde der Zweigepunktete Eichenprachtkäfer (Agrilius biguttatus) verstärkt in den betroffenen Eichenbeständen nachgewiesen. Der Eichenprachtkäfer gilt als besonders wärmeliebend und kann sich in warmen, trockenen Jahren, bei großem Angebot an vorgeschädigten älteren Eichen, stark vermehren und selbige zum Absterben bringen.Bekämpfung
Eine Bekämpfung aus gesundheitlichen Gründen muss dort in Erwägung gezogen werden, wo der Kontakt mit den Brennhaaren nicht vermieden werden kann oder besonders schutzbedürftige Personengruppen betroffen sind.
Eine Bekämpfung zum Schutz der Eichenwälder muss dann geprüft werden, wenn die Eichen durch mehrmaligen Kahlfraß, vor allem in Kombination mit Trockenschäden und Sekundärschädlingen, in ihrer Existenz bedroht sind.
Eine Bekämpfung darf in jedem Falle nur von Fachleuten mit entsprechender Sachkunde und Schutzbekleidung durchgeführt werden.
Einzelbäume können im Juni/Juli mechanisch (Absammeln, Absaugen, Abspritzen oder Abflämmen) behandelt werden oder präventiv Anfang Mai vom Boden aus mit einem Biozid bzw. Pflanzenschutzmittel gegen freifressende, blattfressende Schmetterlingsraupen besprüht werden. Für die Behandlung von ganzen Waldgebieten können die Mittel nur mit dem Hubschrauber ausgebracht werden.
Eine Bekämpfung zum Schutz der Eichenwälder muss dann geprüft werden, wenn die Eichen durch mehrmaligen Kahlfraß, vor allem in Kombination mit Trockenschäden und Sekundärschädlingen, in ihrer Existenz bedroht sind.
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Einzelbäume können im Juni/Juli mechanisch (Absammeln, Absaugen, Abspritzen oder Abflämmen) behandelt werden oder präventiv Anfang Mai vom Boden aus mit einem Biozid bzw. Pflanzenschutzmittel gegen freifressende, blattfressende Schmetterlingsraupen besprüht werden. Für die Behandlung von ganzen Waldgebieten können die Mittel nur mit dem Hubschrauber ausgebracht werden.
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